Home » Allgemein » Auf den Spuren Ludwigs I. – Besuch der Bayerischen Landesausstellung

Staatliche Realschule Berching
Uferpromenade 14
92334 Berching
Tel.: 08462 905517
Fax: 08462 905519

Auf den Spuren Ludwigs I. – Besuch der Bayerischen Landesausstellung


Ludwig I. – Bayerns größter König? Zur Beantwortung diese Frage fuhren wir, die Klassen 9b und 9c, nach Regensburg ins Haus der Bayerischen Geschichte. In der Eingangshalle begrüßte uns ein riesiger bayerischer Löwe, bei dem wir erst einmal ein Fotoshooting machten. Nach einem kurzen Besuch im Rundkino, das im Zeitraffer die Geschichte Regensburgs zeigte, ging es mit der Führung durch die Ausstellung los. Dort empfing uns ein riesiges Porträt Ludwigs I., wo gleich klar wurde, dass schon zu dieser Zeit Bilder aufgepimpt wurden. Denn von den Pockennarben und der Beule auf der Stirn, die Ludwig eigentlich besaß, war erst einmal nichts zu sehen. Erst ein „echtes“ Bild von ihm zeigte den großen Unterschied. Ludwig heiratete Therese von Sachsen und deren Hochzeit bescherte uns (indirekt) das Oktoberfest. Der Gang durch die Ausstellung bot eine ideale Gelegenheit zu überprüfen, was aus der 8. Klasse noch im Gedächtnis geblieben war. Bereits Napoleon schenkte seinem Papa die Königswürde und zwei neue Regierungsbezirke: Franken und Schwaben. Die mussten aber erst noch mit dem alten Baiern (jetzt neu mit Y  Bayern) zusammenwachsen. Als junger König noch liberal, wuchsen Ludwig die Protestbewegungen schnell über den Kopf. Auf einem großen Porträt, das in der Ausstellung hängt, zeigt er sich als gottgewollter Monarch, der alles selbst bestimmen will – nicht ganz nach dem Willen seiner Bayern und gegen die revolutionäre Zeit. Er nahm die Pressefreiheit wieder zurück und ließ hartnäckige Kritiker einsperren. Fortschrittlich zeigte er sich dagegen in Fragen der Wirtschaft und der Forschung. Eisenbahnbau und Kanal sollten die Wirtschaft voranbringen. Wie sich die Verkehrswege entwickelten, zeigte eine dynamische Installation in der Ausstellung. Aus eigener Erfahrung wissen wir aber, dass der Ludwigkanal doch eher ein Flop war. Mit dem Kopf in einer Schallhöhle konnte man in eine der neu gegründeten Webfabriken eintauchen, an anderer Stelle Morsezeichen senden oder ein riesiges Teleskop bewundern. Gebaut hat dieser König Ludwig I. auch viel. Aber nicht wie sein Enkel im romantischen Stil von Schloss Neuschwanstein, sondern oft wie einst die Griechen. Auf dem Höhepunkt der deutschen Revolutionen dankt Ludwig I. ab. Schuld daran waren auch seine Affäre zu der irischen Tänzerin Lola Montez und – wie könnte es in Bayern anders sein – die Erhöhung der Bierpreise.
Nach der Ausstellung ging es noch weiter zur Walhalla bei Donaustauf – einer der berühmtesten Bauten. Ein wenig seltsam ist er schon, dieser griechische Tempel mitten in Bayern, aber auch beeindruckend. Wir genossen den weiten Blick in die Donauebene und freuten uns, dass wir doch einige der berühmten Deutschen kannten, die uns im Inneren als Büsten begrüßten.
Ludwig I. – Bayerns größter König? So richtig können wir die Frage nicht beantworten. Aber ein interessanter und auch beeindruckender König war er schon.

Ingrid Sobotta